Donnerstag, 25. November 2010

Medieninformation/ Bericht über das Symposium "Kunst fördert Wirtschaft" am 21./22. Nov. 2010

Künstlerisches Denken für die Zukunft
-------------------------------------
Wissenschaftler, Künstler und Unternehmer formulieren gemeinsam die
Bedeutung des künstlerischen Denkens

Können künstlerische Methoden auch in außerkünstlerischen Feldern
angewendet werden? Diese Frage beantworteten am vergangenen Wochenende
mehr als 170 Fachleute aus verschiedensten Disziplinen während des
zweitägigen Symposiums „Kunst fördert Wirtschaft“ in der DASA Dortmund mit
einem deutlichen „Ja“. Dies schlug sich in einer Resolution nieder, die
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam im Rahmen des Symposiums
erarbeiteten.

Beeindruckende Vorträge, beispielsweise vom Neurobiologen Prof. Gerhard
Hüther, dem Philosophen und Staatsminister a.D. Prof. Julian Nida-Rümelin
und Totalkünstler und Documenta-Teilnehmer Prof. Timm Ulrichs, regten die
hochkarätige Zuhörerschaft des Symposiums an, über die Rolle von
künstlerischen, non-linearen Methoden in Wissenschaft und Wirtschaft neu
nachzudenken. In Workshops, Diskussionsgruppen und zwischen den Vorträgen
erfolgte ein reger Austausch von zukunftsweisenden Ideen, Visionen und
Denkansätzen, wie die Zusammenarbeit von künstlerischen und
außerkünstlerischen Feldern in Zukunft gestaltet werden könnte. Dabei
waren sich alle Anwesenden einig: Innovation lässt sich vor allem durch
künstlerisches Denken gestalten, egal ob in der Wissenschaft oder
Wirtschaft. Was genau „künstlerisches Denken“ bedeutet, fasste Initiatorin
und Künstlerin Prof. Ursula Bertram von der IDfactory der Technischen
Universität Dortmund in ihrem Vortrag zusammen: „Wir müssen den Mut
entwickeln, wegzudenken. Wir müssen neue Wege suchen, lineare Systeme
immer wieder in Frage stellen und aufbrechen, um durch kreative
Zusammenarbeit innovative Ideen zu generieren.“ Reinhild Hoffmann
verdeutlichte dies bildhaft in ihren außergewöhnlichen Choreographien.

Dass non-lineare, künstlerische Problemlösungsmethoden schon früh in der
Kindheit gefördert werden müssen, war eine Hauptforderung der Teilnehmer.
So sprachen sich vor allem die Fachleute der Pädagogik für die Verankerung
von kreativem Denken und dem Herausbilden von eigenen
Innovationskompetenzen in der Grundschule aus – dem schloss sich auch der
Neurobiologe Prof. Gerhard Hüther an, der in seinem Vortrag klar machte,
dass unser Gehirn, gerade in seinen jungen Jahren, nicht nur Freiraum,
sondern auch Faszination und Begeisterung braucht, um sein Potenzial voll
entwickeln zu können.

Die Faszination für seine Spezialgebiete – die Physik und James Bond –
konnte auch Prof. Metin Tolan bei den Zuhörern wecken. Mit seinem Vortrag,
in dem er Filmszenen des britischen Geheimagenten analysierte, zeigte er
eindrucksvoll, dass „sogar in der Physik Wissen auch mal belasten kann,
wenn man intuitiv vorgehen muss“.

Neben Beispielen aus dem Bildungssektor wurden auch Projekte aus der
Wirtschaft präsentiert: Innovationsmanager Eckard Foltin (Bayer
MaterialScience, Leverkusen) und Dr.-Ing. Werner Preißing berichtete aus
der unternehmerischen Praxis und erklärten, wie zum Beispiel mit „Visual
Thinking“, einer Problemlösungsmethode durch Visualisierung, neue Ansätze
erarbeitet werden können. Albert Schmidt, Musiker und Manager der
Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, zeigte anhand des großen Erfolges
seinen Orchesters, wie bereits jetzt die Kunst wirtschaftliche Prozesse
nicht nur begleiten, sondern auch innovativ verändern kann.

Sehr zufrieden zeigte sich Prof. Ursula Bertram in ihrer Schlussrede, die
zugleich ein Ausblick war: „Wir haben Impulse für eine Veränderung
gegeben, gemeinsame Potenziale entwickelt, neue Verbindungen geknüpft und
Visionen entwickelt, die in der Zukunft eine große Rolle spielen werden.“

Das Symposium „Kunst fördert Wirtschaft“ der IDfactory der TU Dortmund
wurde in Kooperation mit dem Büro für Innovationsforschung Mainz und der
DASA - Arbeitswelt Ausstellung Dortmund im Rahmen der Kulturhauptstadt
RUHR.2010 veranstaltet.

Weitere Informationen, Fotos und die Dokumentation des Symposiums erhalten
Sie unter www.id-factory.de.